Festgenommener Berliner CSD-Teilnehmer weiter in Haft
Trotz der im Allgemeinen positiven Bilanz der "Parade der Gleichheit" in Warschau am 10. Juni, erreichte uns eine beunruhigende Nachricht aus polnischen Hauptstadt: Während der Abschlussparade auf dem Theaterplatz ist der Berliner René K. festgenommen worden.
Nach Angaben des Aktionsbündnisses Queer Berlin gab es für die Festnahme keinen Grund, vorgeworfen wird ihm Widerstand gegen die Verhaftung. Außerdem wird über skandalöses Verhalten der polnischen Staatsanwaltschaft berichtet. So soll René K. dem Haftrichter vorgeführt worden sein, ohne die Möglichkeit, einen Anwalt zu kontaktieren. Auch sei die Deutsche Botschaft nicht ordnungsgemäß informiert worden.
René K. befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft in Warschau. Queer Berlin setzt sich für seine Freilassung ein und ruft zu einer Solidaritätskundgebung vor der polnischen Botschaft in Berlin auf.
Aktuelle Informationen über den Fall und weitere Aktionen auf der Webseite des Bündnisses www.queerberlin.tk
Hannes
3 Comments:
Es fällt mir schwer zu glauben, dass René unschuldig in diese Situation geraten ist. Ich habe die Polizei auf dem Platz beobachtet, wie Sie einen der "Störenfriede" auf dem Platz der Abschlusskundgebung kontrolliert haben. Sie waren dabei sicher nicht zimperlich. Sie haben ihn aber nicht geschlagen oder waren sonstwie unangemessen hart im Vorgehen. Dieser Demonstrant musste sich "entmummen" und ausweisen und wurde "ermahnt" und konnte dann weitergehen.
Wohingehen ich gar kein Verständnis für das feige und agressive Angreifen des "Schwarzen Blocks" habe. Die paar Gegendemonstranten mit Ihren Transparenten waren völlig ungefährlich und haben schließlich ebenfalls ein Recht auf Ihre Meinung. Es wirkte tatsächlich eher so, als wenn diese Anarchos frustriert waren, weil es zu keiner ordentlichen Keilerei gekommen war und nun also auf die friedlichen Gegendemonstranten am Rand losgehen wollten. Natürlich immer schön im Schutz der Anonymität der (friedlichen) Demonstrantenmasse.
So kann ich nicht glauben, das René ganz unschuldig da hineingeraten ist. Ich habe die Polizei in Warschau als sehr umsichtig und proffesionell erlebt.
Die polnische Justiz hat übrigens in den vergangenen Monaten mehrfach bewiesen, dass sie für einen "vernünftigen" Rechtsstaat steht.
"So kann ich nicht glauben, das René ganz unschuldig da hineingeraten ist. Ich habe die Polizei in Warschau als sehr umsichtig und proffesionell erlebt."
wenn du es umsichtig nennst, das sie ab innenstadt permanent ca. 200 faschisten, hools und christen haben neben der demo herlaufen lassen, gut. dann findest du es bestimmt auch umsichtig, das sie selbst die, die eier oder flaschen warfen oder teilnehmer_innen des csd mit fahnen-stangen angriffen, in der regel nicht festgenommen haben, sondern nur kurz ein paar meter weiter weg gebracht haben und sie dann laufen ließen. mit der folge, das diese gewalttäter an der nächsten ecke erneut aktiv gegen die parade vorgehen konnten. auch finde ich dein gerede vom "schwarzen block" mehr als übertrieben. es gab ein paar vermummte in der großen masse, was ich als deutscher den leuten aus polen sicher nicht vorwerfen werde, denn immerhin kommt es da regelmäßig zu mordanschlägen auf linke,... die faschisten in polen betreiben internetseiten mit fotos, adressen,... der "politischen gegner" drauf. denk mal darüber nach. zu guter letzt: rene wird nicht vorgeworfen an einem transparent der christen gezerrt zu haben, sondern ein angriff auf polizisten. wenn du auf dem platz warst, wirst du sicherlich wissen, das es sowas zu keinem zeitpunkt gegeben hat. bei aller kritik, die du an teilen der teilnehmer_innen hast, sollte das jetzt nicht auf dem rücken von renè ausgetragen werden, denn der gehört mit sicherheit nicht zu den leuten, die du hier so engagiert kritisierst. und unabhängig vom konkreten fall solltest du die mal überlegen, was deine "Die paar Gegendemonstranten mit Ihren Transparenten waren völlig ungefährlich und haben schließlich ebenfalls ein Recht auf Ihre Meinung" bedeutet. erstens waren das zum großteil faschistische skins, die nun wirklich nicht ungefährlich sind. obwohl sie an diesem tag weit in der unterzahl waren, haben sie mehrfach leute körperlich angegriffen und mit allerhand zeug geworfen (im übrigen aus dem schutze der polizei-ketten herraus). außerdem gibt es einen schönen spruch, den die ig metall zur zeit verwendet: "faschismus ist keine meinung, sondern ein verbrechen!" das denke ich auch und so finde ich nicht, das diese faschisten dort, wie wir auch, "ihre meinung" kund tun dürfen. denn diese "meinung" bestand und besteht darin zur gewalt gegen schwule, lesben, bisexuelle, transgender, ... aufzurufen oder wie sie es sagten, "gegen die sodomisten"...
in diesem sinne:
fight (hetero)sexism!
free rené!
Spiegel Online schreibt am 12.Juli über den Fall René: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,426033,00.html
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